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Nummer 283, 6. Dezember 2006, Seite 24
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Publikumsfreundliche Werke zum Advent
Klassikkonzert in Windheim No. 2 mit Almut Preuß-Niemeyer und der Geigerin Katarzyna Reifur Von Andrea Gerecke
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Katarzyna Reifur (Violine) und Almut Preuß-Niemeyer (Klavier) gaben ein bravouröses Team ab. Foto: Andrea Gerecke
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Petershagen (ag). „Wer uns findet, findet uns gut“, ist voller Stolz der Leitspruch von Brunhild Wagner, Mitglied des Vereins „Denk-mal! Windheim No. 2“. Sie zeichnet für die Organisation der Veranstaltungen in dem alten, wohl restaurierten Gemäuer verantwortlich.
Am 1. Advent nun hatten die Windheimer zu einem Klassikkonzert mit Almut Preuß-Niemeyer (Klavier) und Katarzyna Reifur (Violine) eingeladen. Die Pianistin ist gut bekannt nicht nur in der Region. Sie unterrichtet als Dozentin an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover und an der Musikschule in Porta Westfalica. Neben Klavier- und Kammermusikabenden in der gesamten Bundesrepublik gibt sie seit 1997 regelmäßig Konzerte und Workshops in Namibia und Südafrika. An ihrer Seite Katarzyna Reifur, eine Schülerin, die im April nächsten Jahres ihr Examen machen wird. Die gebürtige Polin ist seit dem Jahr 2000 Mitglied des „Kammerorchester Hannover“ und seit 2003 Praktikantin der Radiophilharmonie Hannover des NDR. Außerdem studiert sie noch an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Prof. Klaus Maetzl. Zum 21. Hauskonzert seit rund zwei Jahren im Objekt Windheim No. 2 hatten die Künstlerinnen die Sonate D-Dur op. 1 Nr. 3 von Georg Friedrich Händel mitgebracht, dazu von Wolfgang Amadeus Mozart die Sonaten A-Dur KV 305 und G-Dur KV 301. Mit von der Partie waren Jules Massenet mit seiner Thais-Meditation, Niccolo Paganini mit der Moses-Fantasie (Variationen für die G-Saite) und Henryk Wieniawski mit seiner Fantaisie Brillante op. 20 über Motive aus Faust (Gounod). Das Publikum erklatschte sich schließlich noch eine kleine französische Zugabe mit dem „Salut d´amour“ von Edward Elgar. Allesamt „publikumsfreundliche Stücke“, wie Almut Preuß-Niemeyer lächelnd meinte und so recht passend für einen ersten Advent. Schon allein die Atmosphäre des Ortes machte den Reiz der gut besuchten Veranstaltung aus. Zwischen urigen Einrichtungsgegenständen wie alten Töpfen und Pfannen, Krügen, einem Webstuhl und einem Sammelsurium liebevoll restaurierter Stühle fühlte man sich in der Weihnachtsdekoration ausgesprochen wohl. Eine erste Kerze brannte am großen Kranz, der an roten Bändern vom Deckengebälk hing. Draußen strahlte unermüdlich eine Sonne und letztes Laub wehte von den Bäumen. Den beiden Musikerinnen merkte man den guten Zusammenklang an. Da genügten Blicke und winzige Gesten, um den Vormittag spielerisch voran zu treiben. Souverän jede der beiden auf ihrem Instrument. Charmant in der Ausstrahlung und gekonnt in der Umsetzung der Stücke. Die junge Violinistin verschmolz mit ihrem Instrument. Bogen und Finger schwebten über den Saiten. Die Pianistin behielt den Überblick – perfekt und konzentriert. Das Spiel beider Musikerinnen wirkte so kinderleicht und überzeugend, dabei ist das Einzige, was es mit Kindsein gemeinsam hat, ein Beginn mit dem Üben von frühen Kindesbeinen an. Die Geige schluchzte herzergreifend und das Klavier brodelte und jubelte. Ein Notenständer schien bei der Violinistin lediglich als Dekoration zu dienen. Mit geschlossenen Augen meditierte Katarzyna Refur die Musik. Sie bringt alles Zeug für eine große Karriere mit. Die Komponisten hätten sicherlich ihre wahre Freude an dem Konzert gehabt, zumal es den Veranstaltungsort schon zu ihren Lebzeiten gab. 1699 beginnt immerhin die Geschichte des Hauses. Man hätte sich dort begegnen können… Wer den klangvollen Vormittag verpasst hat, der muss nun eine weite Reise auf sich nehmen. Denn der nächste Auftritt der beiden Künstlerinnen findet am kommenden Freitag bei den Musizierwochen in Swakopmund (Namibia) statt.
Am Sonntag, 10. Dezember, um 110Uhr tritt das Quartett „Dialog“ aus Mindens Partnerstadt Grodno im Haus Windheim No. 2 auf.
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